Was ist ein Sakrament?

Unsere katholische Kirche kennt sieben Sakramente: Taufe, Firmung, Eucharistie, Busse/Versöhnung, Krankensalbung, Ehe und Priesterweihe. Um zu verdeutlichen, was Sakramente sind, eignet sich ein Begriff, der in unserer Alltagswelt häufiger gebraucht wird: Symbol. Symbole sind Zeichen, die auf etwas anderes hinweisen. Sie haben teil an zwei Wirklichkeiten, an einer sichtbaren und greifbaren diesseitigen Wirklichkeit und an einer unsichtbaren jenseitigen Wirklichkeit.

Sakramente sind Zeichen, die auf eine höhere Wirklichkeit, auf Gott hinweisen. Früher gab es in unserer Kirche noch viel mehr Sakramente. Irgendwie konnte alles auf Gott hinweisen. Was als heilig galt, war schon ein Sakrament. Der Kirchenvater Augustinus kannte noch 304 Sakramente. Erst im 12. Jahrhundert begann man, sieben Sakramente besonders hervorzuheben. Auf dem Konzil von Trient 1547 wurde dann die Siebenzahl endgültig festgelegt. Die sieben sollen zeigen, dass Gott die Lebensgeschichte jedes Menschen von der Geburt bis in den Tod hinein begleitet und dass er besonders an den Knotenpunkten des Lebens spürbar nahe sein will und ist: wenn ein Kind in das Leben mit all seinen Herausforderungen und Fragen tritt (Taufe), wenn ein Mensch als Erwachsener Verantwortung übernimmt (Firmung), wenn Krankheit und Tod sein Leben bedrohen (Krankensalbung), wenn Schuld sich lähmend auf das Leben auswirkt (Busse/Versöhnung) und wenn man sich für eine spezielle Lebensform entschieden hat (Ehe, Priesterweihe).

Inhaltlich verweisen die Sakramente aber nicht einfach nur auf Gott, sie verweisen auf den Gott, den Jesus verkündet hat. Sakramente erzählen immer auch von dem Glauben, den wir durch Jesus Christus haben. So feiert man z.B. in der Taufe die endgültige und vorbehaltlose Liebe Gottes zum Menschen. Durch die Sakramente wird Gottes Liebe zu uns Menschen hand-greiflich und spürbar, so wie Jesus sie verkündet und gelebt hat.