was im Alter beschäftigt

In der Rubrik «was im Alter beschäftigt» werden Bücher vorgestellt, die Themen aufnehmen, die einem mit zunehmenden Lebensjahren beschäftigen können. Mal informierend, mal animierend, mal humorvoll wollen sie helfen, sich mit einer Thematik auseinanderzusetzen.


Anselm Grün, Die hohe Kunst des Älterwerdens. 2019 (erstmals 2007)

Alle reden davon, wie «die Jungen» Erfahrungen sammeln, entdecken und

lernen müssen und dürfen. Aber woher soll man wissen, wie man gut älter werden kann? Warum spricht kaum jemand vom gelingenden Älterwerden?

Der Sinn des Alters ist, zum Segen für andere zu werden – proklamiert der Benediktinermönch Anselm Grün (Jahrgang 1945). Doch wie geht das? Grün gibt Impulse zum Loslassen und Anerkennen der eigenen Grenzen, zählt die Tugenden auf, die das Alter mit sich bringt, beleuchtet Ängste und fragt nach Sterben und Tod. Die Herausforderungen und Chancen des letzten Lebensabschnittes beleuchtet er vor allem aus spiritueller Sicht. Gerne lässt er auch Psychologen, Theologen und Philosophen zu Wort kommen. Grundlage seiner Überlegungen sind jedoch die Bibel und der christliche Glaube. Ein Buch, das über vieles nachdenken und diskutierten lässt. Sein Ansatz stellt auch die Fragen, ob es wirklich erstrebenswert ist, im hohen Alter immer noch dasselbe tun zu wollen, wie die 60 Jahre zuvor, oder ob dieses Lebensalter nicht noch eine andere, lebens-not-wendige Aufgabe bereithält.


Michael Schmieder/Uschi Entenmann, Dement, aber nicht bescheuert. Für einen neuen Umgang mit Demenzkranken. 2018

Für viele ist es das grosse Schreckensgespenst am Ende eines Lebens: die Diagnose Demenz oder Alzheimer. Sofort beherrschen Worte wie Kontrollverlust, Lebenssinn oder Angst die Gedanken. Michael Schmieder leitet seit drei Jahrzehnten die Sonnweid in Wetzikon. In seinem Buch «Dement, aber nicht bescheuert» erzählt er den Weg, den das Pflegeheim in den vergangenen Jahren mit dementen Menschen und ihren Pflegenden gegangen ist; ein Weg, der kompromisslos die unantastbare Würde des Menschen in den Mittelpunkt rückt. Da gibt es viel Interessantes über die Krankheit zu lesen, Humorvolles, was Pflegende mit Bewohner*innen erleben, Erschütterndes, wie es in manchen anderen Häusern läuft und nachdenklich Stimmendes, wie mit Menschen in unserer Gesellschaft umgegangen wird, die nicht mehr kopfgesteuert, sondern ausschliesslich vom Herzen her im Hier und Heute leben. Das Buch liest sich leicht und kann helfen, sich mit dieser Krankheit auseinanderzusetzen.