Positive Emotionen in der Zeit von Corona

Als wäre es ein Monarch, so regiert heute das Coronavirus und stellt die Welt auf den Kopf.

Wir sind mit unangenehmen Emotionen konfrontiert, vielleicht haben wir Angst oder wir sind unruhig, wenn wir hören, wie die Mitarbeiter des Gesundheitswesens die Situation erleben, und es scheint nicht so, als ob sich die Dinge kurzfristig verbessern würden.

Das ist ein Teil unserer aktuellen Realität. Nun möchten wir für einen Moment innehalten und die positiven Aspekte beobachten.

Diese Situation erinnert uns daran, wie zerbrechlich wir sind, aber sie macht uns auch solidarischer und verbindet uns als Menschen, ohne Unterschied von Rasse, Religion oder wirtschaftlichem Niveau, wie auch das Virus selbst keinen Grenzen  kennt.

Es gibt eine unbestreitbare Wahrheit: Auch dieser Coronavirus-Zustand wird ein Ende haben. Wie es in anderen Situationen der Geschichte geschehen ist. Menschen haben die Widerstandskraft (Resilienz), sich erfolgreich vorwärts zu bewegen und aus Situationen zu lernen, umzulernen und sich an neue Situationen anzupassen.

Trotz des Coronavirus habe ich schöne Situationen beobachten können, die mich an die Sensibilität und Solidarität der Menschen erinnern. Ich bin sicher, dass jeder auch positive Erfahrungen zu erzählen hat.

Welche sind deine? Ich möchte ein paar von meinen Erfahrungen mit Ihnen teilen:

  • Meine Arbeitskollegin hat diese Woche einen grossen Ballon mit einem Smiley-Gesicht ins Büro gebracht. Dieser Akt weckte meine Dankbarkeit und liess mich wissen, dass ich nicht allein bin. Niemand ist es.
  • An diesem Wochenende haben mein Mann und mein Sohn das Saxophon und die Klarinette abgestaubt und mir ein Privatkonzert geschenkt.
  • Mein 18-jähriger Sohn schreibt mir nun öfters und fragt; «Wie geht es dir, Mama?» Ich finde es schön!
  • Die Jugendlichen verbinden sich, um zu helfen. Zum Beispiel in Bassersdorf: Die gerade kreierte Plattform von «Basi-Nüri hilft» hat innerhalb einer Woche fast 100 Mitglieder. Das ist grossartig!
  • Am Fr, 20. März applaudierte die ganze Schweiz dem Gesundheitspersonal und all jenen, die im Moment hart arbeiten. Diese Tat hat mich berührt. Ich fühle, dass wir alle zusammenhalten. Ja! Das sind wir – die Menschen – wir sind verbunden!

Ausserdem wird von uns nicht verlangt, das Haus zu verlassen, um zu flüchten. Sondern, dass wir so weit wie möglich zu Hause bleiben, die Hygieneregeln beachten und die Soziale Distanz  respektieren.

Jetzt haben wir mehr Zeit zum Reflektieren, den anderen zu helfen und die Möglichkeit, enger mit unserer Kernfamilie zu leben. Nehmen wir uns die Zeit, auf unseren Partner und unsere Kinder zuzugehen, ihnen in die Augen zu schauen und ihnen zu sagen: Ich liebe dich!… Liebe und positive Emotionen in der Corona-Zeit stärken das Immunsystem.

Wir können das Problem mit einer positiven Denkweise angehen. Die guten Momente mit Achtsamkeit zu erleben wird uns helfen, dieser schwierigen Zeit mit positiver Haltung zu begegnen.

Eine positive Mentalität zu entwickeln wird uns helfen zu verstehen, dass es bei jeder Veränderung, egal wie schwierig sie ist, immer Möglichkeiten gibt, weiter zu lernen und als Individuum und Gesellschaft voranzukommen.

Abschliessend diese Antwort eines 10-jährigen Mädchens, das gefragt wurde: «Wer ist Gott?», sie antwortete: “Gott ist kein Mann mit Bart, kein Mensch, sondern eine Kraft, die man nutzen kann, um Menschen glücklich zu machen.»

Und du? Wo findest du die Freude, die dir Gott schenken möchte?

Jessica Lachnit, Katechetin