Freude und Dankbarkeit

In der aktuellen Situation erlebe ich zwei Gefühlsregungen: Freude und Dankbarkeit.

Freude darüber, dass die Gottesdienste an Pfingsten wieder beginnen. Wir haben uns bemüht, mit Briefen, Konzerten, Impulsen …. den Kontakt zu den Pfarreiangehörigen weiter zu pflegen. Aber das Schönste ist doch der lebendige direkte Kontakt. Wir sind als Glaubende eine Gemeinschaft, auch wenn wir uns nicht so oft sehen. Das hat uns auch durch diese Wochen getragen, das Wissen, dass wir im Glauben zusammengehören, vereint in Jesus Christus, dem Auferstandenen. Nun freue ich mich sehr auf die Begegnung mit all den lieben Menschen, die mit uns und neben uns den Weg des Glaubens, des Hoffens, des Liebens gehen.

Und Dankbarkeit empfinde ich auch in diesen Tagen: Es kommt nicht so schlimm, wie wir vielleicht befürchtet haben. Die zweite Welle lässt auf sich warten, ja die Corona-Zahlen gehen erfreulicherweise weiter hinunter, und dies trotz der Öffnung der Läden und Restaurants. Es ist für mich wie ein Erwachen aus einem schweren Traum. Dieser ist zwar nicht ganz vorbei. Wir alle wissen, dass das Corona-Virus noch nicht aus der Welt ist. Und es kann plötzlich und mit Geschwindigkeit wieder aufleben. Deshalb ist weiterhin Vorsicht geboten: 2 Meter Abstand und immer Hände-Waschen. Ich habe in meinem Leben noch nie soviel die Hände gewaschen wie in den vergangenen zwei Monaten.

Freude und Dankbarkeit, ja, sie erfüllen mich Und sie treiben mich auch an, alles zu tun, dass Menschen sich im Gottesdienst nicht anstecken. Vielleicht finden die einen oder andern, das ist nun zuviel des Guten, all diese Vorsichtsmassnahmen. Aber es geht um kostbare, verletzliche Leben, und wir wollen mit aller Sorgfalt die richtigen Massnahmen treffen. Freuen wir uns alle, dass das «normale» Leben wieder weitergeht und lernen wir aus diesen zwei vergangenen Monaten die wichtigste Lektion: Sorge tragen zum Leben, zur Gesundheit, damit wir uns noch lange miteinander freuen können!

Erich Jermann